Bei Babyhaut wird oft an weiche, glatte und makellose Haut gedacht. Dabei leiden viele Babys an Hauterkrankungen – die am häufigsten auftretende ist das atopische Ekzem (Neurodermitis) mit knapp 10 bis 15 Prozent der Kinder allein in Europa. Milchschorf tritt in den ersten Lebensjahren auf und kann sich zu einer Neurodermitis entwickeln. Wir erklären die Ursachen und Symptome der Hautveränderung und geben Tipps zur Milchschorf-Behandlung.
Was ist Milchschorf?
Den Namen Milchschorf hat die Hautveränderung aufgrund ihres Aussehens erhalten: eine schuppige, nässende, gelblich-weiße Kruste, die an verbrannte Milch erinnert. Auch wenn der Name darauf hindeuten könnte, hat die Hautveränderung nichts mit einer Milchunverträglichkeit zu tun.
Milchschorf beim Baby kann sich ab dem zweiten und dritten Lebensmonat entwickeln und tritt dann meistens am Kopfbereich auf – betroffen davon ist etwa jedes zehnte Baby. In manchen Fällen ist die Hautveränderung ein erster Hinweis auf eine mögliche Neurodermitis. Doch nicht immer muss sich daraus das atopische Ekzem entwickeln. In den meisten Fällen lässt sich die schuppige und juckende Haut mit einer sanften Hautpflege behandeln.
Milchschorf und Kopfgneis: Gibt es Unterschiede?
Auf den ersten Blick ähneln sich Milchschorf und Kopfgneis (seborrhoisches Ekzem) vor allem durch ihre Schuppenbildung auf der Haut. Daher werden sie oft miteinander verwechselt.
Dennoch gibt es neben der optischen Gemeinsamkeit eindeutige Unterschiede:
Milchschorf
- hat ein schuppiges und gelblich-weißes Erscheinungsbild mit geröteter Kopfhaut und nässende Pickelchen
- verursacht möglicherweise einen unangenehmen und starken Juckreiz, wodurch juckreizstillende Maßnahmen notwendig sind
- erstes Auftreten ab dem dritten Lebensmonat
- dauert über mehrere Monate bis zu zwei Jahre an
- entsteht aus multifaktoriellen Ursachen heraus
- chronisches, atopisches Ekzem kann daraus resultieren
Kopfgneis
- hat weiche, fetthaltige Schuppen, die gelblich-weiß aussehen, ohne Rötungen auf der Haut
- tritt hauptsächlich auf der Kopfhaut auf und breitet sich möglicherweise weiter aus
- Juckreiz tritt wenig bis gar nicht auf
- beginnt kurz nach der Geburt
- Heilungsprozess in den meisten Fällen zum dritten Lebensmonat abgeschlossen (höchstens aber mit dem Grundschulalter)
- entsteht aus einer erhöhten Talgproduktion heraus, die durch mütterliche Hormone im Körper des Babys verstärkt auftreten kann
- chronische Krankheiten als Folge sind nicht zu erwarten
- lässt sich mit Bädern und Ölen behandeln
Auf diese Milchschorf-Symptome sollten Eltern achten
Auch wenn sich Milchschorf und Kopfgneis optisch ähneln, liegt ein wesentlicher Unterschied in den ersten Anzeichen. Während Kopfgneis keine rötlichen Stellen aufweist, bildet sich bei Milchschorf anfänglich ein rötlicher Ausschlag.
Das sogenannte Exanthem tritt am Kopf auf und geht zusätzlich mit kleinen Bläschen einher. Es bilden sich außerdem trockene, harte Schuppen, die abblättern. Farblich sieht die Kruste auf dem Kopf gelblich-weiß bis bräunlich aus.
Ein weiteres Symptom ist der starke Juckreiz, der zu Unruhe und Unwohlsein des Babys führen kann. Auftreten kann der Hautausschlag ab dem zweiten bzw. dritten Lebensmonat. Der Heilungsprozess der Milchschorf-Symptome kann von Monaten bis zu zwei Jahre andauern.
Welche Ursachen hat Milchschorf beim Baby?
Konkrete Ursachen zum Aufflammen von Milchschorf beim Baby konnten bisher nicht erforscht werden. In der Medizin wird von verschiedenen Risikofaktoren (Triggern) ausgegangen, die den Milchschorf begünstigen können.
Einer dieser Faktoren ist die genetische Veranlagung. Besonders anfällig für die Hautveränderung sind Säuglinge, bei denen beide Elternteile an Neurodermitis erkrankt sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass Milchschorf oder Neurodermitis beim Baby ausbricht, liegt bei etwa 60 bis 80 Prozent. Dennoch muss die hohe Veranlagung nicht bedeuten, dass die Hautkrankheit wirklich aufflammt.
Darüber hinaus zählen ähnlich wie beim atopischen Ekzem, Stress, Hausstaub und Umweltgifte zu den Triggern.
Milchschorf behandeln – mit diesen Pflegetipps
Eltern können die Haut ihres Säuglings mit sanften Behandlungsmethoden pflegen. Wichtig dabei: Um Verletzungen zu vermeiden, sollten Eltern den Milchschorf nicht entfernen, da sich die Haut möglicherweise entzünden kann. Vor der Behandlung ist es zudem empfehlenswert, ärztlichen Rat aufzusuchen.
Diese allgemeinen Tipps helfen, Milchschorf zu behandeln und Symptome zu lindern:
- Kunstfasern können die Haut zusätzlich reizen und sollte daher gemieden werden. Stattdessen eignet sich Kleidung aus Baumwolle oder Seide.
- Um zu verhindern, dass sich das Baby durch Kratzen selbst verletzt, kann es hilfreich sein die Nägel entsprechend zu kürzen. Hinweis: Die Nägel eines Babys sollten frühstens aber der 5. Lebenswoche geschnitten werden.
- >Stillen kann Neurodermitis und Milchschorf beim Baby vorbeugen. Denn die Muttermilch versorgt ein Neugeborenes mit wertvollen Inhaltsstoffen, die das Immunsystem stärken.
- Darüber hinaus können die betroffenen Hautstellen zur Juckreizlinderung gekühlt werden.
Grundsätzlich ist Milchschorf nicht gefährlich. Dennoch ist es ratsam, den Milchschorf zu behandeln und vor allem den Juckreiz zu lindern. Dafür eignen sich rückfettendete, unparfümierte Pflegeprodukte wie die Eucerin AtopiControl Pflegeserie am besten.
Milchschorf: Produkte zur Behandlung
Um die Haut vor dem Austrocknen zu schützen, ist es empfehlenswert, auf häufiges Baden zu verzichten. Alternativ bietet es sich an, Neugeborene eher zu duschen. Das Bürsten der Kopfhaut nach der Reinigung ist umstritten, da Verletzungsgefahr besteht und die Haut dadurch gereizt werden kann.
Für eine sanfte Reinigung und Pflege der atopischen Haut eignet sich z.B. das Eucerin AtopiControl DUSCH- UND BADEÖL. Das Dusch- und Badeöl kann als Zusatz auf die nasse Haut aufgetragen werden, wo es den Juckreiz lindert und weiterem Austrocknen vorbeugt.
Eine reichhaltige Basispflege für den täglichen Gebrauch sollte wertvolle Inhaltsstoffe wie Omega-6-Fettsäuren und Licochalcone A enthalten. Dadurch kann der Juckreiz ebenfalls gelindert und die Haut gestärkt werden. Eine Creme wie die Eucerin AtopiControl CREME wirkt zudem feuchtigkeitsspendend und lässt die Babyhaut spürbar weicher werden.
Für Babys ab drei Monaten kann alternativ ein Balsam von Eucerin genutzt werden. AtopiControl BALSAM Schnell einziehende Textur ist eine tägliche Pflege für den Körper und das Gesicht – besonders für Haut, die zu einem atopischen Ekzem neigt. Die Textur enthält natürliche und reichhaltige Wirkstoffe wie Shea Butter, Traubenkernöl, Ceramide und Licochalcone A. Dadurch wird besonders trockene und gereizte Haut gepflegt.
Milchschorf: Kann ich Hausmittel als Behandlungsmethode einsetzen?
Hausmittel eignen sich häufig als natürliche Alternative. Oftmals sind diese Methoden aber nicht ausreichend wissenschaftlich belegt und sollten daher immer mit Vorsicht eingesetzt werden.
Eine Methode ist die Behandlung mit Muttermilch. Dabei wird die Milch auf die durch Milchschorf verursachte Kruste aufgetragen. Auch die Anwendung von Süßmandelöl soll helfen, um die Kruste aufzuweichen. Wegen seiner potenziellen Allergenen Wirkung ist das Öl jedoch mit Vorsicht anzuwenden.