Frau drückt Pickel aus

Akneformen – Die verschiedenen Arten, ihre Besonderheiten und Symptome

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Lästige Aknemerkmale, "unreine Haut" und störende Mitesser können zu jedem Zeitpunkt in unserem Leben auftreten. Selbst Babys sind davon nicht ausgenommen. Und auch wenn man glaubt, das Thema nach der Pubertät hinter sich gelassen zu haben, kann man noch mit 30 oder später erneut von Akne betroffen sein.

Es gibt viele verschiedene Arten von Akne. Sie werden zum einen nach den Altersstufen, in denen sie auftreten, zum anderen nach der Schwere ihrer Symptome und ihren Ursachen unterschieden.

Beispiele für Aknearten sind: Acne comedonica (leichte Akne), Acne vulgaris (Pubertätsakne), Acne tarda (Spätakne ab 25 Jahren), Acne Aestivalis (Mallorca-Akne) oder Acne Cosmetica (Make-up Akne). Tiefgreifendere Informationen zu diesen und weiteren Akne-Arten findest du in diesem Artikel.

Gesichstreinigung bei Akne

Arten von Akne

Diese Arten von Akne gibt es

Die sogenannte "endogene" Akne umfasst Arten, die durch innere, also körpereigene, Ursachen entstehen und nicht durch äußere Einflüsse hervorgerufen werden. Diese Aknearten können grundsätzlich in jedem Lebensalter auftreten. Besonders häufig treten sie jedoch im vorpubertären Alter und im fortgeschrittenen Erwachsenenalter auf, wobei hormonelle Veränderungen eine wesentliche Rolle spielen.



Arten von Akne nach Altersgruppen

01. Baby Akne (Acne neonatorum)

Baby mit Akne
Baby mit Acne neonatal

Im Neugeborenenalter tritt diese Form der Akne auf, hauptsächlich an den Wangen, seltener auf Stirn und Kinn. Etwa 20 % der Neugeborenen sind betroffen, wobei männliche Neugeborene häufiger betroffen sind als weibliche, mit einem Verhältnis von 4:1. Die Symptome umfassen nicht entzündliche, geschlossene Komedonen. In schwereren Fällen können auch offene Komedonen, Papeln und Pusteln mit Eiter auftreten.

02. Kleinkind-Akne (Acne infantum)

Baby mit Akne
Kleinkind mit Akne

Diese Akneform tritt zwischen dem dritten und zwölften Lebensmonat auf, hauptsächlich im Gesicht und besonders in der Wangenregion. Sie kann bereits im Säuglingsalter von drei bis sechs Monaten auftreten, wobei Jungen häufiger betroffen sind als Mädchen. Die Symptome umfassen zahlreiche dicht stehende Mitesser sowie vereinzelte Papeln und Pusteln. Tieferliegende Knoten, die zu Einschmelzungen und Narbenbildung führen, sind seltener.

03. Pubertätsakne (Acne vulgaris)

Frau schaut sich in Vergrößerungsspiegel an
Teenager mit Akne

Acne vulgaris tritt vor allem bei Jugendlichen während der Pubertät auf und betrifft das Gesicht sowie den oberen Rumpfbereich. Sie ist weltweit die häufigste Hauterkrankung, wobei 70 bis 95 % aller Jugendlichen Akne-Hautveränderungen aufweisen.* Die Hochphase liegt im Alter von 15 bis 18 Jahren. In den meisten Fällen bildet sich die Akne nach der Pubertät zurück, wobei 2 bis 7 % der Betroffenen erhebliche Narben zurückbehalten. Bei 20 bis 40 % der Fälle bleibt die Erkrankung jedoch bis über das 25. Lebensjahr hinaus bestehen oder beginnt erst in diesem Alter.*

Die Symptome variieren je nach Ausprägung und Schweregrad.

*Gollnick H, Zouboulis CC Dtsch Arztbl Int 111:301–312



04. Spätakne (Acne tarda)

Frau drück Pickel vor dem Spiegel aus
Frau mit Spätakne

Diese Akneform tritt im Erwachsenenalter auf, etwa ab 25 Jahren. Sie erscheint im Gesicht, hauptsächlich am Kinn und der Kieferpartie, sowie am Hals und im oberen Rumpfbereich. Während Akne bei Kindern und Jugendlichen häufiger bei Jungen vorkommt, ist Acne tarda bei Frauen weiter verbreitet. Gründe hierfür sind vor allem Hormonschwankungen, die durch das Absetzen der Anti-Baby-Pille, Schwangerschaft, prämenstruale und perimenopausale Phasen sowie Stress im privaten oder beruflichen Umfeld ausgelöst werden. Obwohl die Hochphase der Akne im Alter von 15 bis 18 Jahren liegt und sich die Erkrankung nach der Pubertät meist zurückbildet, bleiben bei 2 bis 7 % der Betroffenen erhebliche Narben zurück. Zudem kann Acne tarda mit kosmetikbedingter Akne oder Medikamentenakne in Zusammenhang stehen.

Die Symptome variieren je nach Ausprägung und Schweregrad.

Mehr zu hormoneller Akne erfährst du hier: Hormonelle Akne.

Unterscheidung nach Ausprägung bzw. Schweregrad

01. Acne comedonica

Acne comedonica

Frau mit Akne auf Stirn
Acne comedonica

Diese Akneform tritt hauptsächlich im Gesicht auf, insbesondere auf der Stirn, der Nase und den Wangen, seltener auch auf dem Rücken. Das Hautbild ist durch Mitesser und höchstens wenige, sehr leichte Entzündungen (Papeln) gekennzeichnet. Eine Acne comedonica im Jugendalter, auch bekannt als Acne vulgaris, heilt normalerweise nach Abschluss der Pubertät ohne bleibende Folgen ab. In den meisten Fällen ist die Narbenbildung sehr gering.

02. Acne papulo-pustulosa

Acne papulo-pustulosa

Stirn mit Akne
Acne papulo-pustulosa

Diese Akneform tritt hauptsächlich im Gesicht auf, insbesondere auf der Stirn, der Nase und den Wangen, seltener auch auf dem Rücken. Sie ist eine mäßig starke bis schwere, entzündliche Form der Akne, bei der deutlich Mitesser auf der Haut sichtbar sind. Die Entzündungen sind noch nicht sehr stark ausgeprägt, können jedoch teilweise bereits tiefer ins Gewebe reichen. Aus den Komedonen bilden sich rote oder eitrige Knötchen, Pusteln und Papeln. Narbenbildung infolge der Entzündungsprozesse ist möglich.

03. Acne conglobata

Acne conglobata

Gesicht mit starker Akne
Acne conglobata

Diese Form der Akne tritt hauptsächlich im Gesicht auf, vor allem auf der Stirn, der Nase und den Wangen, wobei sie seltener auch auf dem Rücken vorkommt. Sie ist die schwerste Form der Akne, gekennzeichnet durch große, entzündliche Knoten, Papeln und Pusteln. Es können Abszesse auftreten, die miteinander verschmelzen, und auch Fistelbildung ist möglich. Narbenbildung stellt eine ernsthafte Gefahr dar, mit potenziell erheblichen Vernarbungen als Folge der Entzündungen.

04. Acne Fulminans

Acne Fulminans

Diese Form von Akne tritt hauptsächlich im Gesicht auf, insbesondere auf der Stirn, der Nase und den Wangen, und tritt seltener auf dem Rücken auf. Sie ist eine sehr seltene Form von Akne, auch bekannt als Akne Maligna, und in Bezug auf die Schwere ähnelt sie der Acne Conglobata. Zusätzlich können Fieber, Gelenkentzündungen und Leukozytose auftreten. Es besteht die Gefahr erheblicher Vernarbungen.

Sonderformen von Akne

Diese besonderen Akenformen haben externe Faktoren als Ursache - beispielsweise bestimmte Arzneimittel, Sonne oder Make-up.

01. Acne excoriee (Skin Picking)

Frau drückt Pickel vor Spiegel aus
Constant picking of spots can lead to Acne Excoriée

Diese Form der Akne ist auch bekannt unter verschiedenen Namen wie Skin Picking, Knibbelakne oder Dermatillomanie. Sie zeigt sich meist im Gesicht, vor allem auf Stirn, Nase und Wange, da diese Bereiche leicht zugänglich sind.

Symptome umfassen ständiges, zwanghaftes Kratzen, Drücken und Knibbeln. Betroffene verspüren den Drang, selbst an kleinen Hautunreinheiten und unscheinbaren Mitessern herumzudrücken. Durch diese ständige Manipulation kann sich aus einer anfangs leichten Akne eine Entzündung mit Verkrustungen entwickeln, was zu einem hohen Risiko für Narbenbildung führt.

Diese Form der Akne tritt oft schon im Neugeborenenalter auf und betrifft eher Frauen als Männer. Betroffene greifen oft zu Hilfsmitteln wie Nadeln oder Klingen, um ihrer Drang zu kratzen oder zu knibbeln, nachzugeben.



02. Acne aestivalis (Mallorca-Akne)

Mallorca-Akne tritt vorwiegend an sonnenexponierten Stellen des Körpers auf. Sie wird oft durch die Einwirkung von UV-Strahlung ausgelöst. Es wird angenommen, dass dabei freie Radikale mit den Lipiden aus fetthaltigen Kosmetika, Sonnenschutzmitteln oder dem körpereigenen Talg reagieren, was zu dieser Reaktion führt.

03. Acne cosmetica (Make-up Akne)

Acne cosmetica tritt hauptsächlich im Gesicht und am Dekolleté auf. Sie wird oft durch komedogene Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten ausgelöst. Diese Stoffe können die Hautporen verstopfen und die Bildung von Mitessern begünstigen. Die Symptome klingen oft ab, sobald die betroffenen Pflegeprodukte nicht mehr verwendet werden.



04. Acne medicamentosa (Medikamenten-Akne)

Rücken mit starker Akne
Certain medicines, and the overuse of steroids, can trigger acne

Acne medicamentosa tritt vor allem im Gesicht, auf der Brust, den Schultern und dem Rücken auf. Sie wird oft durch die Anwendung von Medikamenten wie Barbituraten, Lithium oder Kortikosteroiden ausgelöst, ebenso wie durch den Missbrauch von Anabolika oder Überdosen von Vitamin B6, B12 oder D2. Unter bestimmten Umständen kann auch die Einnahme der Antibabypille dazu führen. Als Reaktion auf diese Auslöser treten in der Regel schmerzhafte Knoten und Pusteln auf. Wenn die verursachenden Medikamente abgesetzt werden, bildet sich die Akne normalerweise zurück.

05. Acne venenata (Kontaktakne)

Kontaktakne wird durch einen bestimmten Schadstoff z. B. Teer, Öle, Chlor, Rasierschaum oder fluorhaltige Zahncreme hervorgerufen. Es sind hauptsächlich Menschen betroffen, die häufig mit den auslösenden Substanzen in Kontakt kommen. Gewöhnlich treten Mitesser an den Hautstellen auf, die direkten Kontakt mit den auslösenden Stoffen haben.

06. Acne inversa (Apokrine Akne)

Acne inversa ist eine chronische Erkrankung mit entzündlichen Knoten und Abszessen der Talgdrüsen und Terminalhaarfollikel. Es kommt schubweise zu schmerzhaften, eitrigen Entzündungen mit Knotenbildungen und teilweise Fistelgängen. Einige Betroffene haben nur in größeren Abständen spontan heilende druck-schmerzhafte Knoten. Bei anderen Betroffenen schreitet die Krankheit ständig fort, wobei sich größere entzündete Areale mit Fistelgängen und Vernarbungen bilden, die erhebliche Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verursachen.

Betroffen sind überwiegend Körperareale, wie Achselhöhle, Leistenregion und Gesäßfalte betroffen. Die Ursache ist nicht vollständig geklärt, es wird eine fehlgesteuerte Immunantwort vermutet.

Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto

Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.


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