Du bist schwanger und deine Haut verändert sich? Keine Sorge! Die meisten Veränderungen während der Schwangerschaft sind ganz normal. Wir zeigen dir, welche Hautveränderungen unbedenklich sind, wie du sie mindern kannst und wann du ärztlichen Rat einholen solltest.
Wie sich die Haut während der Schwangerschaft verändert
Die Schwangerschaft ist eine Zeit tiefgreifender Veränderungen – nicht nur für den Körper als Ganzes, sondern insbesondere auch für die Haut. Der Hormonhaushalt einer werdenden Mutter durchläuft diverse Umstellungen: Östrogen, Progesteron und Melanin werden verstärkt produziert, während der Blutfluss zunimmt und der Stoffwechsel sich verändert. Diese Faktoren können zu einer Vielzahl von Hautveränderungen führen.
Viele Frauen erleben während dieser besonderen Zeit einen regelrechten "Schwangerschaftsglow" – einen strahlenden Teint, der auf die erhöhte Durchblutung und Talgproduktion zurückzuführen ist. Doch ebenso häufig treten auch weniger willkommene Veränderungen auf: von Pigmentierungen über trockene Haut bis hin zu Akne oder speziellen schwangerschaftsbedingten Hautproblemen. Das Gute daran: Mit der richtigen Pflege lassen sich viele dieser Probleme lindern oder sogar vermeiden. Und die meisten Probleme verschwinden nach der Schwangerschaft von alleine wieder.
In diesem Artikel erfährst du, wie du deine Haut während der Schwangerschaft optimal pflegen kannst und welche Lösungen es für die häufigsten Hautprobleme gibt.
Melasma: Die "Schwangerschaftsmaske"
Melasma, oft auch als "Schwangerschaftsmaske" oder Chloasma bezeichnet, ist eine der bekanntesten Hautveränderungen in der Schwangerschaft. Die bräunlichen Pigmentflecken treten typischerweise im Gesicht auf – besonders auf Stirn, Wangen, Nase und Oberlippe.
Ursache: Hauptverantwortlich ist die erhöhte Melaninproduktion durch den Anstieg der Schwangerschaftshormone, besonders Östrogen und Progesteron. UV-Strahlung verschlimmert das Problem deutlich, denn Sonne bei Pigmentflecken sollte man meiden.
Das kannst du bei der Schwangerschaftsmaske tun:
- Konsequenter Sonnenschutz mit LSF 50+
- Sonnenhut und Aufenthalt im Schatten, um das Gesicht zu schützen
- Antioxidantien wie Vitamin C in der Hautpflege können helfen
- Pflegeartikel mit Thiamidol aus der Eucerin Anti-Pigmentserie
- Geduld: Melasma bildet sich oft nach der Schwangerschaft zurück
Hyperpigmentierung in der Schwangerschaft
Neben Melasma können auch andere Formen der Hyperpigmentierung auftreten. Muttermale, Sommersprossen und bereits vorhandene Pigmentflecken können während der Schwangerschaft dunkler werden. Auch kann sich die Linea alba – die Linie vom Bauchnabel bis zum Schambein – zur Linea nigra verfärben – also deutlich dunkler werden.
Das kannst du bei Hyperpigmentierung in der Schwangerschaft tun:
- Regelmäßiger, hoher Sonnenschutz (LSF 50+)
- Hautpflege mit Antioxidantien
- Regelmäßige sanfte Peelings (ohne irritierende Inhaltsstoffe)
Trockene Haut und Juckreiz in der Schwangerschaft
Viele Schwangere leiden unter spannender, trockener Haut und teilweise quälendem Juckreiz. Die Haut verliert während der Schwangerschaft oft Feuchtigkeit, da der Körper dem wachsenden Baby Priorität gibt.
Das kannst du bei trockener Haut und Juckreiz in der Schwangerschaft tun:
- Reichhaltige, parfümfreie Hautpflegeprodukte
- Hautpflege mit Inhaltsstoffen wie Sheabutter, Hyaluronsäure und Ceramide
- Kühle, kurze Duschen statt heißer, langer Bäder
- Viel Wasser trinken
- Luftbefeuchtung in trockenen Räumen aufstellen
Schwangerschaftsstreifen
Dehnungsstreifen entstehen bei der Mehrheit der Schwangeren, wenn die Elastizität der Haut mit dem schnellen Wachstum nicht Schritt halten kann. Sie treten vor allem an Bauch, Brüsten, Oberschenkeln und Hüften auf.
Das kannst du bei Dehnungsstreifen in der Schwangerschaft tun:
- Frühzeitige, regelmäßige Pflege mit speziellen (Dusch)-Ölen und Cremes
- Produkte mit Vitamin E, Sheabutter, Mandel- oder Jojobaöl
- Sanfte Massagen zur Förderung der Durchblutung
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Gesunde, ballaststoffreiche Ernährung mit Vitaminen für die Haut
- Moderater Sport zur Stärkung des Bindegewebes (nach ärztlicher Rücksprache)
Pickel, Akne und fettige Haut in der Schwangerschaft
Die hormonellen Veränderungen in der Schwangerschaft können die Talgproduktion ankurbeln und zu Akne, fettiger Haut und Pickel führen – unter hormoneller Akne können selbst Frauen leiden, die sonst nie Probleme mit unreiner Haut hatten. Besonders im ersten und letzten Trimester kann dies auftreten.
Das kannst du bei Schwangerschaftsakne tun:
- Milde, nicht-komedogene Reinigung
- Produkte mit Milchsäure in niedriger Konzentration
- Tonisierende Gesichtswasser ohne Alkohol
- Leichte, ölfreie Feuchtigkeitspflege
- Regelmäßige sanfte Peelings mit Fruchtsäuren in niedriger Konzentration
- Ggf. von der Ärztin empfohlene sichere Aknetherapien
Rosacea und erhöhte Empfindlichkeit in der Schwangerschaft
Durch die gesteigerte Durchblutung in der Schwangerschaft können Rötungen und eine erhöhte Hautempfindlichkeit auftreten. Manche Frauen entwickeln erstmals Rosacea-Symptome während der Schwangerschaft.
Das kannst du bei Rosacea in der Schwangerschaft tun:
Wassereinlagerungen und geschwollene Gesichtszüge während der Schwangerschaft
Wassereinlagerungen treten besonders in den späteren Schwangerschaftsmonaten auf. Die Wassersammlungen betreffen meist das Gesicht, Armen, Beinen und Füße.
Das kannst du bei Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft tun:
- Lymphdrainage-Massage für das Gesicht
- Kalte Kompressen oder gekühlte Jade-Roller
- Ausreichende Bewegung
- Salzarme Ernährung
- Füße hochlegen, wenn möglich
Achtung: Falls die Wassereinlagerungen schon sehr früh in der Schwangerschaft auftreten, solltest du deine Ärztin aufsuchen.
Topische Schwangerschaftsdermatosen
Unter diesem Begriff werden verschiedene schwangerschaftsspezifische Hauterkrankungen zusammengefasst. Die häufigste ist der PUPPP-Ausschlag (Pruritic Urticarial Papules and Plaques of Pregnancy) – ein juckender, nesselartiger Ausschlag, der oft am Bauch beginnt.
Das kannst du bei topischer Schwangerschaftsdermatose tun:
- Unbedingt ärztlichen Rat einholen und ggf. ärztlich behandeln lassen (Antihistaminika, Kortison nur nach Rücksprache)
- Kühle Kompressen zur Linderung
- Haferflocken-Bäder gegen Juckreiz
7 Tipps für die Hautpflege in der Schwangerschaft
Um deine Haut während dieser besonderen Zeit optimal zu unterstützen, hier die wichtigsten Grundregeln:
- Weniger ist mehr: Reduziere deine Hautpflegeroutine auf das Wesentliche – sanfte Reinigung, gute Feuchtigkeitsversorgung und zuverlässiger Sonnenschutz.
- Auf sichere Inhaltsstoffe setzen:
- Hyaluronsäure
- Glycerin
- Panthenol
- Ceramide
- Sheabutter
- Jojobaöl
- Vitamin C (in moderaten Konzentrationen)
- Milchsäure (in niedriger Konzentration)
- Aloe Vera
- Mineralische Sonnenschutzfilter
- Konsequenter Sonnenschutz: Trage täglich Sonnenschutz mit LSF 30-50 auf.
- Hydration von innen und außen: Trinke reichlich Wasser und verwende feuchtigkeitsspendende Produkte.
- Auf den Körper hören: Die Haut kann während der Schwangerschaft ungewohnt reagieren – passe deine Pflege entsprechend an.
- Geduld haben: Viele schwangerschaftsbedingte Hautveränderungen bilden sich nach der Geburt zurück.
- Im Zweifelsfall immer fragen: Konsultiere bei Unsicherheiten deine Dermatologin oder Gynäkologin.
Resümee: Hautpflege in der Schwangerschaft
Eine Schwangerschaft stellt besondere Anforderungen an die Hautpflege. Mit den richtigen Produkten und etwas Geduld lassen sich die meisten Hautprobleme jedoch gut in den Griff bekommen. Setze auf sanfte, sichere Inhaltsstoffe und gib deiner Haut die zusätzliche Aufmerksamkeit, die sie in dieser aufregenden Zeit verdient hat. Nach der Geburt normalisieren sich die meisten Hautveränderungen wieder – und bis dahin kannst du mit der richtigen Pflege für ein strahlendes Schwangerschaftsleuchten sorgen.
Medizinisch geprüft
Medizinisch geprüft von: Frau Dr. Simone Presto
Frau Dr. Simone Presto ist seit 1997 Medical Advisor bei der Beiersdorf AG. Ihr Schwerpunkt ist die Dermatologie. Sie steht im regelmäßigen Austausch mit Ärzten, Apothekern sowie Verbrauchern und betreibt aktive Aufklärungsarbeit zur adäquaten Hautpflege. Zuvor studierte sie Humanmedizin und arbeitete als praktische Ärztin mit Qualifikation in pharmazeutischer Medizin.